Juhui Besuch!
Der Chef hat gerne Besuch. Dann darf er mixen, kneten, auswallen. Salzen und pfeffern. Mit Essig und Öl hantieren. Backen und kochen. Danach darf er die Küche putzen, Geschirrspüler ein- und ausräumen, Boden wischen. Abdeckung zum Glänzen bringen. Komisch. Der macht das, glaube ich, richtig gern.
Den Gästen, es waren liebe Nachbarn, servierte er eine noch leicht warme Foccachia, dazu Thun- und Olivenmousse, sowie verschiedenste Getränke. Für mich gabs nichts – ausser ein paar Speckwürfeli. Das verstehe ich halt nicht ganz. Da tut er immer so lieb und wenn er mir einmal seine grosse Liebe beweisen könnte, geschieht nichts. Höchstens heisst es in forschem Ton «fertig jetzt».
Auch vom Besuch hatte ich nicht viel. Zugegeben, die zwei Besucherinnen begrüssten mich freudig und hätschelten mich etwas später unter dem Tisch. Aber, ich muss es zubegen, eigentlich beachtete mich niemand. Alle redeten gescheit daher, überboten sich mit Geschichten, mit Facts und Zahlen. Die Runde lachte viel. Geschwiegen hat nur Hannas Bruder, der weitgehend still am Tisch sass, aber sicher gut zu hörte.
Nun, ganz zum Schluss bekam ich denn doch noch die mir gebührende Aufmerksamkeit. Die Schönste in der Runde, Natasha, erbarmte sich des Kleinsten und knuddelte etwas mit mir. So cool. Logisch, dass der Chef sofort sein iPhone zückte. Und einen Tag später war Bild IMG_0986.jpg autorisiert. Und weil der Text nun ebenfalls genehmigt ist, wisst ihr jetzt etwas mehr über uns und ich kann eine weitere Freundin präsentieren. Süss ist sie. Gälled?