Eine Sau zum Fürchten
Nein, sie grunzte nicht. Und ich, ich hatte überhaupt keine Schiss. Vorgestern, als ich bei den Schmids in Oberriet SG das Büchergestell betrachtete. Steht da eine Sau. Gleich gross wie ich. Etwas schlanker. Steht da und rührt sich nicht. Ich fürchte mich ja vor nix und niemandem. Genauso wie Konstantin Weckers «Willy». Der sagte: «Freiheit Wecker, Freiheit hoasst koa Angst habn, vor neamands …». Und deshalb, Freundinnen, Freunde, nahm ich mir die Freihneit und knurrte mal kräftig los. Ein tiefes, grollendes «Grrrhhh», gefolgt von einem noch tieferen, noch furchterregenderem «Knurrhh». Aber nix geschieht. Ich knurre und knarre. Fletsche die Zähne. Nix geschieht. Ziehe die Lefzen hoch. Immer noch nix. Ich stelle die Nackenhaare und senke meinen buschigen Schwanz. Nix. Keine Reaktion. Nur mein Herz klopft. Bum. BumBum. Bum. BumBum. Bum.
Was macht der Chef. Nein, er beschützt mich nicht. Er lacht, grabscht sich das hölzerne Unding und stellts mir vor die Nase. Bibbber bibber. Und die Sau? Was macht sie? Nix. Was macht der Chef? Das was er immer macht. Ein Bild. Blödmann!