Wuff! Bell! Wau! Joy hat eine grosse Klappe
28 Aug

Wuff! Bell! Wau! Joy hat eine grosse Klappe

«Hilfe, mich knutscht ein Zebra.» Die Karin im schwarzweissen Kleid hat immer Goodies für mich und eine richtige Flirtstimme. Wir mögen uns.
«Hilfe, mich knutscht ein Zebra.» Die Karin im schwarzweissen Kleid hat immer Goodies für mich und eine richtige Flirtstimme. Wir mögen uns. Der Chef ist schuld, dass ich auf dem Bild so verdattert dreinschaue. Er hats wiedermal geschafft, im falschen Augenblick abzudrücken. 🙁

Den Weg kenn‘ ich. Wir sagen bei den Meiers «Tschüss» und spazieren die Martin-Disteli-Strasse runter. Schnurstracks auf den Bahnhof zu. Heute gibts keinen Abstecher ins Flügelrad. Der Chef macht FdH+. Er frisst nur noch die Hälfte und dazu kein Getreide mehr. So wie ich.

Wir peilen also die Unterführung an. Gehen vorbei am Brezelstand. Ohne anzuhalten und einzukaufen. Kein Butterbrezel? Ups. Hat der keinen Hunger?

Dann überqueren wir die Aare, warten bei zwei Rotlichtern und danach flanieren wir auf der rechten Strassenseite vorbei an einem Cigarrenladen. Da blieb er auch schon stehen. Und dann weiter vorbei an einem Gotic-Shop. Voller Totenschädel ist das Schaufenster. Gruuselig.

Kurz darauf läuten wir vis-à-vis der Kita bei« Knabenhans». Das kenn ich. Da waren wir schon öfter. Jetzt muss gleich die Türe summen, nachher clickts und wir können in den kühlen Gang treten. Gleich streckt oben eine fröhliche Frau den Kopf aus der Tür. Ruft «Uhuu».

Aber nein. Denkste. Heute ist alles anders.

Der Chef öffnet also die Türe und dann, ihr glaubts nicht Freundinnen, Freunde, tönts wie wenn die Karin einen Ghettoblaster voll Rohr mit Hundegebell im Gang stehen hätte. Echt. Volle Pulle: Wuff! Bell! Wau! Knurr! Grrr! Wuff! Bell! Wau! Ohne Unterbruch. Ich verstecke mich hinter dem Chef und schaue hoch. Da steht sie, die achtjährige Joy. Eine wunderschöne Golden Retriver-Dame. Aber laut ist sie. Ungestüm. Die Angst sitzt mir in den Gliedern.

Während die Erwachsenen klönen – sie nennen das Sitzung – streife ich durch den Garten. Ich rieche Katzen, sehe Vögel. Schnuppere da und dort, rieche dies und das. Und plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln wie Joy sich meinem roten Tuch nähert. Es liegt direkt neben dem Chef. Neiiii. Ich reisse einen Spurt, springe drauf und lasse keck ein kleines «wuff» ertönen.

Sie bleibt unbeeindruckt. Aber langsam beginnen wir uns zu vertragen. Wir achten uns, nehmen Rücksicht und haben einen ruhigen Waffenstillstand beschlossen. Zum Schluss will der Chef noch ein Bild machen. Okeee. Ich kenne das ja und die Joy, die weiss nicht, wie ihr geschieht. Hauptsache, wir können Susanne und Urs in Frankreich überraschen. Ha, und das ist uns wohl gelungen. Wuff! Bell! Wau! Knurr! Grrr! Wuff! Bell! Wau!

6 Kommentare zu “Wuff! Bell! Wau! Joy hat eine grosse Klappe

  1. Martin Schuppli - 28. August 2015 at 20:48

    Musst du das mit dem FdH+ der ganzen Welt erzählen? Und das mit dem Zebra ist auch etwas frech. Bin gespannt, ob sich die Karin das bieten lässt. Wenn nicht, dann gnade dir der Herrgott.

  2. Bilbo der Grieche - 28. August 2015 at 20:54

    Ich kann ja nicht sagen, mich knutscht ein Elch. Und überhaupt: Schwarzweiss ist nun mal Zebra. Oder Schachbrett. Was sagte sie wohl, wenn ich schreiben würde «Hilfe mich knutscht ein Schachbrett. Und überhaupt: Im Internet las ich «Bergzebras sind eher mit dem afrikanischen Wildesel verwandt und Grevyzebras der Gruppe des Kiang und asiatischen Esels zugehörig. Demzufolge ist das charakteristische Streifenmuster entweder mehrmals konvergent entstanden oder von einem gemeinsamen Vorfahren vererbt und bei den verwandten anderen Wildeseln wieder verloren gegangen.»
    Alles klar?

  3. Karin - 29. August 2015 at 0:13

    So eine Überraschung.
    Ganz lieben Dank für deinen – wie immer – lustigen und unterhaltsamen Text, lieber Chef.
    Und Bilbo, gell du weisst, die Joy meint es nicht böse, ist einfach ein paar Nummern grösser als du.
    Danke Chef und Knuddel an Bilbo.
    Karin

  4. Bilbo der Grieche - 29. August 2015 at 8:45

    Was heisst da lieber Chef? Was glaubst du eigentlich, wer da die Texte schreibt? Bilbo, das Müllkind aus Griechenland. Der Chef schaut dann noch drüber und macht die Kommafehler rein. Und den Knuddel an den Chef richte ich aus liebe Karin. Bhüet di.

  5. Martin Schuppli - 29. August 2015 at 8:56

    Du wirst überheblich, kleiner Hund. Der Chef macht keine Kommafehler rein. Der Chef bemüht sich, die Texte bestmöglich zu redigieren. Leider kann man ihnen keine Kümelsamen beilegen. Dann könnte ich nämlich beifügen: «Leider haben sich einige Kommas selbstständig gemacht.»

    Verschtasch? Diesen Satz fügte die Künstlerin und Puppenmacherin Sascha Morgenthaler (* 30. November 1893 in Bern; † 18. Februar 1975 in Zürich) jeweils ihren Briefen an und dann legte sie eben von diesen Kümelsamen ins Couvert. Im Internet lese ich: «1941 gewann sie den ersten Preis im Spielzeugwettbewerb der Eidgenossenschaft und entwickelte ein Jahr später dann die Stückformen ihrer späteren «Sasha-Puppen». Die Produktion von Originalpuppen begann sie 1943 zusammen mit dem Aufbau eines Teams von Mitarbeitenden, zusammen mit diesem entwickelte und stellte sie zwischen 1943 und 1975 etwa 200 verschiedene Original-Puppen her.»
    Und noch etwas Bilbo, verbindet uns mit den Morgenthalers: Ihr Enkel Jan war die treibende Kraft hinter dem Projekt Zürich Transit Martim, also des Hafenkrans. Und dieser Jan begrüsste uns an der festlichen Einweihung.

    Und noch etwas zum Schluss: Dieser Jan und seine Kollegin Natascha sind schuld, dass der Chef so schreibt, wie er schreibt. Schluss.

  6. Bilbo der Grieche - 29. August 2015 at 8:57

    Kluges Kerlchen der Chef. Oder wohl oder doch.

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