WAAAUUU! Hilfeee! Angriff im Morgengrauen
Das war ja ganz schön aufregend heute Morgen um sechs Uhr im Suhrer «Bären»-Quartier.
Freundinnen, Freunde stellt euch vor: Wir waggeln friedlich. Ich laufe Leine, der Chef hört Nachrichten. Nichts deutete hin auf einen hinterfotzigen Angriff. Dann, wie aus dem Nichts, schiesst ein hellbrauner, bärenstarker Labrador heran. Muss ein Rüde gewesen sein. Er hatte die Zähne gefletscht, die Lefzen hochgezogen und aus seinem gewaltigen Brustkasten ertönte ein gefährliches Grollen, ein Knurren und dann ein zorniges Bellen. Uiiiii. Hilfee! Ich will flüchten, bin aber angeleint.Uiiiii. Hilfee!
Der Chef merkts. Er brüllt auch, versucht mit Armen und Beinen das Ungeheur in die Flucht zu schlagen. Sogar die rote Handtasche setzt er als Waffe ein. Das hilft. Der Labi bleibt stehen. Neben ihm liegt eine Leine und auf der anderen Strassenseite steht ein dürres älteres Weiblein. Mit Fistelstimmchen ruft sie: «Er will nur spielen».
So eine Scheisse. Der Chef lutscht an einem blutigen Finger. Blafft etwas in die Richtung der Alten. Ich ziehe an der Leine, will nur weg. Permanent blicke ich zurück, warte auf den nächsten Angriff. Zum Glück ist Giusys Bäckerei auch ein Sanitätsposten. Der Chef bekommt ein Pflaster und ich Teile eines Butterbrezels. Schleck. Schlabber. Zitter. Langsam weicht die Angst. Das Adrenalin schleicht sich aus.