Ich, mein Igel & der Kitsch
Manchmal packt mich die Lust. Dann durchwühle ich meine Spielzeugkiste, greife mir eines der Teils und schmeiss es in die Luft. Heute war der Igel dran. Seine Haare kitzeln in der Nase. Schade, dass er nicht quietscht. Das macht mich jeweils richtig giggerig. Ich trug ihn also durch die Stube, knurrte ordentlich, sprang leichtfüssig in den ersten Stock und mit einem gelernten «Sprung», landete ich auf dem Bett des Chefs.
Gut, hatte er es schon gemacht. Sonst darf ich nämlich nicht rauf. «Wegen der Haare», sagt er. Ich denke dann, er hätte ja einen Chinesischen Nackthund nehmen können. Aber eben, der Chef heisst ja nicht Vera.
Und dann erlebte ich noch echt kitschiges. Wir waggelten also nach sechs Uhr am Sportplatz Suhr vorbei. Der Chef will am Samstag nach dem Besuch beim Beck immer die Ausweitungen der Suhre angucken. Wir waggeln also und zufällig drehe ich mich um. Der Blick in den Himmel war ein echtes Geschenk. Super!
Die Vera heisst Dillier. Sie wird am 19. Oktober 2015 laut «Schweiz am Sonntag» 67 Jahre alt. Einer ihrer Nackthunde heisst Manoi, seine Mutter scheints Granja.
Interessiert das jemanden? Zum Beispiel die Paula? Oder die Manuela? Oder die Selina? Kaum. Oder?
Mich interessiert es, Kleiner. Es sind die schmucken Details, die eine Geschichte besonders machen. Guck dir deine Hundemarke an. Da steht sogar die Website drauf. Da fragst du auch nicht «interessiert das jemanden». Du trägst das schmucke Detail stolz um den Hals. Basta.