Wer reist, kann was erzählen
Freundinnen, Freunde mit gehts gut. Ist eigentlich klar, denn ich teile das Bett mit meiner Freundin Lara. Das heisst: Ich liege in ihrem Bett und sie muss schauen, wo sie liegen kann. Es hat schliesslich noch eine Menge schöner Plätzchen im Gang bei Nicole und ihrer Familie.
Lara und ich sind hier unter der Woche einem knallharten Rhythmus unterworfen. Ein erster Spaziergang gibts Morgens meist vor sechs Uhr. Ich darf dann frei rennen. Jage Krähen und andere Morgenvögel. Lara hat nur ihre Auszugsleine. Sie ist sehr temperamentvoll, unberechenbar. Das liebe ich an ihr. Aber deshalb muss sie Leine laufen. Sie schnüffelt dann und wenns was Spannendes ist, schnüffle ich auch. Manchmal biselt sie drüber und ich ebenso. Doppelt gebrunzt riecht besser. Oder so, sagt der Chef. Er ist in Uruguay, postet scheints viel im Blog und im Facebook. Das wäre meine Bühne gewesen. Es hat nicht sein sollen.
Mir gehts echt gut. Zwei Mal pro Tag gibts Futter, zwischendurch einen Knochen. Die «Trauriger Blick»-Masche nützt hier nichts. Niemand nähme mir ab, dass ich verhungern würde. Zuhause bei H. hilft das. Und auch der Chef liess sich schon erweichen. Hier im Rheintal bleibe ich schlank. Das gefällt dem Chef sicher gut.
So nebenbei, da ist mir noch was Dummes passiert: Legte sich Lara wiedermal auf den Rücken und zeigte mir all ihre wohlriechenden Teile, lupfte ich das Bein, wollte sie etwas provozieren und da, – da ist passiert. Mein Blasenschliessmuskel versagte kurz und ich biselte ihr auf den Bauch. «Hee Bilbo», rief Nicole entsetzt «was machscht?». Sorry dachte ich. Musste aber furchtbar lachen. Später entschuldigte ich mich bei meinem Schatz. Sie knuffte mich mit der Schnauz, rannte davon und schrie: «Grieche-Totsch, fang mi doch!»