Ich wünschte, der Chef wäre ein «Seckelzwängger»
16 Mai

Ich wünschte, der Chef wäre ein «Seckelzwängger»

Nein, ich bin nicht das neue Sparprogramm von VZug. Ich bin Bilbo, ein Müllhund mit Migrationshintergrund. Wahnsinnig gross war mein Hunger am heutigen Abend nicht. Aber der Gluscht überwältigend. So nutzte ich die erste unbeobachtete Gelegenheit und putzte mit meiner neugierigen Zunge den vordersten Teller aus. Bequem war diese Stellung auf keinen Fall. Aber unumgänglich. Denkt nicht, Freundinnen, Freunde, dass ich da in aller Gemütsruhe hätte schlappern können. Im Gegenteil. Der Chef ist immer präsent, wenn er die Küche macht. Und er ist streng. Eigentlich erwartete ich, dass er zu Brüllen beginnt. Dass er «Stopp!» schreien würde oder «Bilbooo!».

Nichts von alledem. Er sprintet mit der Kamera heran, drückte ab. Und ab. Und ab. Und ab. Und ab. Dann scheuchte er mich weg, füllte Waschmittel ein, programmierte das Autoimatikprogramm und schloss die Türe. So gemein!

In Momenten wie diesem wünschte ich mir, dass der Chef ein Servelat-Würger wäre. Ein Seckel-Zwängger. Hä? Schaut mich nicht so fragend an. Dialekt-Liebhaber wissen es. Servelat-Würgernennen die Urner, Seckel-Zwängger die Walliser einen Geizhals.

Wäre er das, setzte er mich als Vorwaschprogramm ein und wählte danach das Automatenprogramm.

 

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