Ein Engel für Bilbo – oder wenn sich Träume erfüllen
10 Dez

Ein Engel für Bilbo – oder wenn sich Träume erfüllen

Heute lernte ich eine Treuhänderin kennen. Und eine Bestattungsplanerin. Sowie eine Trauerrednerin. Ebenso eine Patientenverfügungs-Fachfrau und eine Vorsorgespezialistin. Ihr, Freundinnen, Freunde, glaubt nun, ich hätte fünf Frauen getroffen. Nein. Es waren sechs. Da war noch eine Tierarzt-Praxisassistentin die mich herzte.

Also. Die ausführlichere Geschichte ist folgende: Ich lernte Angela Maria Villiger kennen. Ja, ein Engel. Lasst euch den Namen auf der adventsgestählten Zunge zergehen. A.n.g.e.l.a  M.a.r.i.a.

Ob Sie Flügel hatte, wollen die vorwitzigen von euch wissen? Nein, natürlich nicht. Rote Hosenträger hielten einen engen schwarzen Rock. Darunter lugten schwarze Strumpfhosen hervor und die steckten in roten Stiefelletten. Das Blüsli war kurzärmlig, weiss. Um den Hals hatte Angela Maria einen flauschigweichen Schal geschlungen und eine rotbraune Brille betonte ihre braunen Augen.

Genug geschwärmt. Der Chef besuchte Maria Angela Villiger weil sie sich um Menschen kümmert, die ihren letzten Lebensabschnitt organisieren wollen. Menschen die ihre Bestattung planen, Menschen, die ihr Testament machen, einen Vorsorgeplan erstellen lassen und so weiter. Menschen die sich um die letzte Strecke ihres Lebens Gedanken machen. Während die beiden schwatzten, lachten und Café tranken, schlief ich auf dem roten Schal des Chefs. Wenn er eines meiner roten Tücher zuhause vergisst, darf ich auf seinem Schal liegen. Ich habs doch ganz fein. Pfusen auf dem Chef seinen «Lumpen» und träumen von einem Engel der mich herzt.

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